LA BOHÈME
Giacomo Puccini
Oper in vier Bildern
Libretto von Luigi Illica und Giuseppe Giacosa
Nach dem Roman Scènes de la vie de bohème von Henri Murger
Landestheater Coburg
Premiere 01. NOVEMBER 2025
Team
Musikalische Leitung Daniel Carter
Regie Emily Hehl
Bühne Raphael René Jacobs
Kostüme Emma Gaudiano
Chor Ben Köster
Dramaturgie André Sievers
Besetzung
Rodolfo Jaeil Kim
Schaunard Daniel Carison
Marcello Christopher Tonkin
Colline Bartosz Araszkiewicz
Benoit / Alcindoro Roman Manet
Mimi Lucia Tumminelli
Musetta Hlengiwe Mkhwanazi
Parpignol Dirk Mestmacher
Chor und Kinderchor des Landestheaters Coburg
Philharmonisches Orchester Landestheater Coburg
Trailer
Kritiken
“Giacomo Puccinis Oper „La bohéme“ darf am Landestheater Coburg in aller Gefühlsmacht sein. Großer Jubel. Das volle Globe in langer Stille, aus tiefer Betroffenheit. Dann explosiver Jubel, anhaltende Ovationen.”
“Statt sich vordergründig im vermeintlich realistischen Gesellschafts- und Sozialdrama zu suhlen, wie oftmals aufs Ödeste gepflegt an deutschen Theatern, stellt sich Emily Hehl, stellt sie ihr mitreißendes Ensemble und ihr Publikum unmittelbar und in voller Dramatik der Lebenslust, dem Leiden und dem Tod dieser Geschichte.”
“Freude und Leid sind die nicht zu trennenden Seiten des menschlichen Daseins, darüber der Traum von der Liebe. Den feiert diese Inszenierung am Coburger Landestheater ganz unmittelbar.”
– Coburger Tagesblatt
“Das Globe erlebt einen Opernabend der großen und doch „echten“ Emotionen, des überwältigenden Wohlklangs, der betörenden Stimmen – eine „La Bohème“ zum Dahinschmelzen. Die altbekannte Geschichte von Liebe und Leid, von Traum und Tristesse, von Lebenshunger und Todesahnung vermag uns immer noch zu rühren, wenn sie denn so einfühlsam und lebensnah, so plastisch und atmosphärisch intensiv erzählt wird, wie es Regisseurin Emily Hehl und ihrem Team hier gelingt.”
“Dort meistern die brotlosen Bohemiens ihr prekäres Dasein mit übermütigen Späßen und jugendlicher Unbekümmertheit (…). Dabei sind sie alle zum Greifen nahe: Die Inszenierung zieht uns förmlich in das Gesamtkunstwerk hinein, indem sie das Geschehen auf die Vorderbühne heranholt und das Orchester hinter einem Gazevorhang auf der Bühne platziert..”
“Als Sinnbild ihrer Ideale und Hoffnungen bringt die junge Regisseurin eine neue Figur ins Spiel, die sie Hans Christian Andersens gleichnamigem Märchen entlehnt: „Das Mädchen mit den Schwefelhölzern“ versucht, das Licht der Menschlichkeit zu entzünden. Für einen traumhaften Moment scheint ihr das sogar zu gelingen: Das bunte weihnachtlichen Treiben vor dem Cafe Momus im zweiten Akt setzt mit seinem poetisch-burlesken Zauber die Realität für eine Weile außer Kraft. Die Figuren des Spielzeugverkäufers Parpignol (Dirk Mestmacher) erwachen zum Leben (…). Das Publikum feiert diesen Augen- und Ohrenschmaus mit jubelndem Sonderapplaus.
“Regisseurin Emily Hehl übersetzt dieses Wechselbad der Gefühle stilsicher in schöne klare Bilder (…). Bühnenbildner Raphael Renè Jacobs genügen einige wenige Versatzstücke und Projektionen, um Orte und Situationen transparent zu skizzieren. So entstehen zwischen Kammerspiel und Straßenszene Momente der Wärme inmitten sozialer Kälte, Lichtblicke erhellen die klamme Düsternis, der Puccinis junge Helden ihre Liebe, ihre Träume, ihre Kunst entgegenstemmen.”
– Neue Presse | Dieter Ungelenk
„La Bohème“ ohne Filter – Theater der Extraklasse in Coburg
“Regisseurin Emily Hehl erzählt die zeitlose Geschichte über Liebe, Armut und Tod mit großer Emotionalität und zugleich bemerkenswerter Ruhe. Begleitet vom Philharmonischen Orchester Coburg unter der Leitung von Generalmusikdirektor Daniel Carter entsteht ein Musiktheaterabend, der so leise wie eindringlich ist – und am Ende kaum jemanden ohne Tränen entlässt.”
“Dass Mimìs Tod hier nicht in großer Dramatik versinkt, sondern beinahe beiläufig und erschütternd unspektakulär geschieht, ist einer der stärksten Momente des Abends. So banal, so unaufgeregt – und gerade dadurch so menschlich.”
Ein Bühnenbild, das atmet
“Bühnenbildner Raphael René Jacobs verlegt das Orchester nicht in den Graben, sondern auf die Bühne, hinter ein schwarzes Netz unter einem Pariser Nachthimmel. Der Effekt: Musik und Szene verschmelzen, die Klänge scheinen direkt aus dem Leben der Figuren zu kommen. (…) Die graue Betonfläche, die bis auf Parketthöhe reicht, öffnet den Raum zum Publikum – das sich plötzlich mitten in Paris wiederfindet. Ein besonderes Highlight: Teile des Geschehens verlagern sich in den Zuschauerraum. (…) Ein Kniff mit Wow-Effekt, der das Publikum sofort in die Handlung zieht.”
Ein leises Mädchen, das alles verändert
“Emily Hehl ergänzt die Oper um eine Figur, die es im Original nicht gibt: das kleine Mädchen mit den Schwefelhölzern aus Hans Christian Andersens Märchen. Eine berührende Parallele – denn sowohl Mimì als auch das Mädchen sind Figuren, die leise sterben, unbeachtet, vergessen. Beide sehnen sich nach Wärme in einer Welt, die kalt bleibt. Dieser Regieeinfall ist mehr als ein Gimmick – er schärft die soziale Dimension des Stückes und verleiht der Inszenierung eine zusätzliche Tragweite. So wird La Bohème zu einer Oper über die Zerbrechlichkeit der Menschlichkeit selbst.”
“Was bleibt, ist ein Abend, der das Herz aufreißt. Keine grelle Modernisierung, kein überinszeniertes Konzept – sondern pure, ehrliche Oper, die den Menschen in den Mittelpunkt stellt. (…) Das Publikum reagierte entsprechend: tosender Applaus, Standing Ovations, Bravo-Rufe. Stimmen im Foyer nach der Vorstellung: „Unglaublich!“, „Genial!“, „Wahnsinn!“ – treffender lässt sich dieser Abend kaum beschreiben.”
– Theaterfunk
Fotos © Taeseok oh
